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Tourtagebuch & Fotos Alpe Adria Weltkriegs TransAlp

Tag 1

Schon früh am Morgen herrschte um das Bikehome reger Betrieb und die Nervosität war wohl jedem anzumerken. Passt alles mit dem Bike? Habe ich auch alles dabei? Wie wird die Truppe sein? Holländer, Schweden, Österreicher, Deutsche und nur zwei Mädels? Lauter Fragen die einem während des Frühstücks durch den Kopf gehen.

 

Mit dem Start um 9:00 Uhr löste sich aber die Anspannung und wir rollten entlang der beiden Seen zum ersten Anstieg. Diese Höhenmeter hatten es in sich und so mancher zweifelte ob es auch die richtige Entscheidung war, sich anzumelden. Die Gruppe zog sich etwas auseinander, aber schließlich stand man gemeinsam am höchsten Punkt und blickte ins beeindruckende Drautal.

 

Bei der rasanten Abfahrt waren die langsamen „Hochfahrer" die schnellen „Abfahrer" und so glich sich alles wieder aus. Nach der Mittagspause wurde es sehr traillastig und technisch - unter anderem war am Römerweg gekonntes Bergauffahren gefragt. Die Trails in der Schütt trieben nochmal den Puls hoch, bevor wir uns das verdiente Bierchen im Gastgarten der Unterkunft schmecken ließen. 

 

hotel lindenhof weltkriegs transalp tag1

 

Tag 2

Strahlender Sonnenschein und ein ausgiebiges Frühstück – was wünscht man sich mehr? Etwas früher als geplant ging es los, da wir die Bergbahn aufs Dreiländereck nicht verpassen wollten und uns somit 600 steile Höhenmeter ersparten.

 

Der Ausblick war atemberaubend und die erste Lesung von Guide Markus am Grenzstein von Slowenien, Italien und Österreich stimmte uns auf die zu passierenden Kriegsstätten und Wege des 1. Weltkriegs ein. Die Trailpassagen bei der Abfahrt waren knackig und fordernd. Die Fullyfahrer jauchzten und die Hardtailfahrer kamen zeitweise ins Schwitzen. Vorbei an zerfallenen Lazaretten ging es bergab nach Tarvisio und dann hinauf auf den Passo Predil.

 

Zuvor legten wir bei dem türkisblauen See noch eine Rast ein und die Kameras hatten Hochbetrieb. Die letzten Kilometer zum Pass waren dank des soliden Untergrunds bald hinter uns und die Abfahrt nach Slowenien wurde zum Geschwindigkeitstest :). Mitten in der Abfahrt erwartete uns wieder eine Stellung mit historischen Soldaten und das Fort Hermann – eine beeindruckende Festungsanlage mitten in der schroffen Bergwelt.

 

Die Fahrt zur (mit kurzen Schiebepassagen) Festung aber vor allem wieder retour, werde ich so schnell nicht vergessen – Steintrails vom Feinsten. Danach ging es gemütlich nach Bovec, wo uns eine stylisch – moderne Unterkunft und ein uriger Gasthof zum Abendessen erwartete.

 

hotel lindenhof weltkriegs transalp tag2

 

Tag 3

Wieder lachte die Sonne vom Himmel und alle freuten sich auf die Trails entlang der türkisblauen Soca – einem Fluss, wie er schöner nicht sein kann. Nach einem kurzen Straßenstück ging es gleich trailig bergab, über eine Hängebrücke und über weißes Kalkgestein entlang kitschig türkisem Wasser. Heute hatten wir die ersten Blessuren zu beklagen – aber alles nur oberflächliche Schürfungen.

 

Die unzähligen Hängebrücken verführten zum Fotoshooting, bevor es auf ruppig-steinigem Untergrund bergauf und bergab ging. Die Schweißperlen glitzerten und die Waden meldeten sich. 700 Höhenmeter Tagesleistung klingen wenig – können aber durchaus fordern.

 

Ein Naturhighlight war der versteckte Wasserfall, den unsere Guides zielsicher ansteuerten. In Kobarid besuchten wir das bekannte Weltkriegsmuseum. Das Museum ist sehr beeindruckend, aber auch bedrückend – so manch kalter Schauer lief uns über den Rücken. Zur Unterkunft, einem traditionellen Gasthof, war es dann nicht mehr weit und das Abendessen wurde wieder zu einer kleinen Feier.

 

hotel lindenhof weltkriegs transalp tag3

 

Tag 4

Der Himmel öffnet seine Schleusen – Wettersturz. Als wir in der Früh aus dem Fenster blickten wurde die Ahnung Gewissheit – heute wird es richtig nass. In zwei Gruppen ging es bei strömenden Regen und Nebel ca. 1.000 Höhenmeter bergauf. Irgendwann bekommt es etwas Meditatives – nur ich und mein Bike, der prasselnde Regen, das Abrollgeräusch der Stollenräder auf dem Asphalt und das entgegenkommende bächleinartige Wasser.

 

Die Regenbekleidung hielt erstaunlich lange dicht und wir erreichten den höchsten Punkt mit guter Stimmung und es wurden blöde Witze gerissen. Als es dann auch noch donnerte und blitzte fanden 17 Personen in einer Bauhütte Platz und warteten bis das Ärgste vorbei war.

 

Die geplanten Trailpassagen am Sentiero della Pace mussten natürlich gestrichen werden. Die Abfahrt nach Italien wurde zügig erledigt und bei endlich nachlassendem Regen erreichten wir das Weingut Sgubin in Prepotto. Das Willkommensglaserl zauberte ein Lächeln auf die Gesichter und nach der warmen Dusche gab es ein kulinarisches Feuerwerk mit zwei Weinproben zu jedem Gericht – da war der Regen fast wieder vergessen.

 

hotel lindenhof weltkriegs transalp tag4

 

Tag 5

In der Früh nieselte es ein wenig und die Hoffnung auf trockeneres Wetter wurde fast erfüllt. Wir starteten gleich bergauf und erklommen unser erstes Ziel, den Monte Sabotin. Belohnt wurden wir auf dem ehemalig schwer umkämpften Berg mit einer beeindruckenden Fernsicht über die Stadt Görz.

 

Als nächster Berg stand der Monte Quarin am Programm mit einer wiederum beeindruckenden Fernsicht über die Weinstadt Cormons. Dann wurde es aber richtig dreckig. Guide Martin führte uns auf einen Trail mit unzähligen Spitzkehren (ich glaube es wahren 12 Stück) talwärts, die lehmige und nasse Erde verklebte unsere Stollen und so wurde das ganze bei nicht perfekter Fahrtechnik zur Rutschpartie und Schlammschlacht. Eine coole Sache, leider auch mit einigen Schrammen an Ellbogen und Knien. Danach ging es auf schmalen Wegen durchs Dickicht, durch Bäche und Wälder wieder in Richtung Zivilisation.

 

So schmutzig waren wohl viele Bikes und Fahrer noch nie – zuhause fährt man bei so einem Wetter ja auch nicht. Alle freuten sich über die nächste Weinverkostung in Idrisko und da lachte sogar wieder die Sonne vom Himmel. In Capriva bezogen wir dann wieder eine stylische Unterkunft und am Abend ging es per Rad zum Abendessen – wir bekommen einfach nicht genug ;)

 

hotel lindenhof weltkriegs transalp tag5

 

Tag 6 

Auch wenn die Sonne nicht lacht – wir freuen uns über die trockeneren Verhältnisse beim Tourstart und los gehts in Richtung Adriaküste. Über Schotterwege, durch Weingärten und durch kleine Dörfer tragen uns unsere Räder bis nach Gradisca, wo es mit der Gemütlichkeit schlagartig vorbei ist.

 

Der Monte San Michele erwartet uns mit ruppigen Karstgestein, das durch den vielen Regen rutschig und schwer zu befahren ist – Konzentration und Gefühl ist gefragt, um die Bergaufpassagen ohne Schieben zu bewältigen. An der Spitze des Berges erwartet uns wieder ein beeindruckendes Kriegsmonument, bevor es über schmale Pfade und Waldwege weiter in Richtung Steilküste geht.

 

Der erste Blick aufs Meer ist etwas ganz Besonderes. Zuletzt gibt es noch einen flowigen Trail bis direkt ans Ufer und dann fangfrischen Fisch und Prosecco vom Fass. Zufrieden, stolz, aber auch etwas müde sitzen wir am Meeresufer und genießen den Moment. Zurück nach Feld am See geht es mit zwei Bussen und im Lindenhof erwartet uns noch ein Abschiedsdinner der Sonderklasse.

 

hotel lindenhof weltkriegs transalp tag6

 

Fazit

Am Ende standen 310 Kilometer und 6.150 Höhenmeter am Display, man hat viel erlebt, viel gelacht, viel getreten und eine Ahnung vom ersten Weltkrieg bekommen – in einer Art und Weise, wie sie für einen Mountainbiker nicht besser erzählt werden kann.

 

Die Gruppe aus vier Nationen bleibt mit Sicherheit in bester Erinnerung und eigentlich waren die regnerischen Tage gar nicht so schlimm :). Trails muss man allerdings mögen, wenn man sich auf diese Tour begibt, denn ohne Erfahrung und einer Passion für dieses Bikeelement kommt der Spaß mit Sicherheit zu kurz.

 

— Eure Tina 

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